Rebella - Alpenblues & Huettenflirt by Stefanie Erlenbach

Rebella - Alpenblues & Huettenflirt by Stefanie Erlenbach

Autor:Stefanie Erlenbach [Erlenbach, Stefanie]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783649611554
Herausgeber: Coppenrath F
veröffentlicht: 2013-04-01T22:00:00+00:00


Sara schloss die Augen und genoss den sanften Wind, der ihr um die Haare strich. Wie ruhig es hier oben war! Auch wenn viele Stimmen um sie herum ihre Begeisterung für das atemberaubende Panorama mal andächtig flüsternd, mal laut schreiend kundtaten, Vögel kreischten oder der Wind rauschte, konnte man das nicht als Lärm bezeichnen. Sie kramte in ihrem Proviantbeutel nach einem belegten Brötchen. So viele Stullen wie hier hatte sie in ihrem ganzen Leben noch nicht vertilgt. Auf jeder Hütte bekamen sie Brote und Obst mit auf den Weg und Wasser wurde an den Brunnen oder Quellen geholt.

Das Licht war so grell, dass Sara ihre Augen zusammenkneifen musste. Ohne Sonnenbrille war sie fast blind. Sara lehnte sich entspannt zurück, die Semmel in der Hand, als sie einen starken Windhauch neben sich spürte, ein Zerren zwischen ihren Fingern, ein ungeduldiges Krächzen, und weg war ihr Mittagsimbiss. Ungläubig starrte sie auf ihre leere Hand. »Hey, das ist ja wohl nicht zu fassen«, rief sie der unverschämten Bergdohle nach, die wie ein akkuschwacher Elektrohubschrauber immer wieder an Höhe verlor, neu aufstieg, wieder absackte und schließlich aufgab und die Beute in den Abgrund fallen ließ. »Das kommt davon, wenn die Gier größer ist als das Hirn«, murmelte Sara und schaute sich um, ob jemand ihr Unglück bemerkt hatte. Doch die meisten waren mit Urlaubsschnappschüssen vom Gipfelkreuz beschäftigt und schmissen sich mit Kreischen und Johlen mächtig in Pose. Natürlich mit Victory-Zeichen und Hasenohren für Benno, die dieser wiederum zu spät bemerkte und Tim, den Oberclown, fast dorthin stieß, wo eben noch Saras Brötchen verschwunden war.

»Möchtest du auch aufs Foto?«, rief ihr Marisa zu, die Saras Blicke bemerkt hatte.

»Nee danke«, rief Sara zurück. »Bin zu faul, um aufzustehen.« Und Luca würde sie sowieso nicht dabeihaben wollen. Aber das sagte sie lieber nicht laut. Er sah niedlich aus, wie er konzentriert versuchte, seine Modelle in ein gutes Licht zu rücken, wobei ihm die grelle Sonne Schwierigkeiten bereitete. Komisch, sie konnte sich gar nicht mehr vorstellen, dass er ihr am Anfang nicht aufgefallen war. Überhaupt komisch, dass keiner oder, besser gesagt, keine bemerkte, wie gut er eigentlich aussah und wie süß er lächeln konnte. Da schwärmten alle um Toni herum, dabei stand hier ein Typ, der ihm locker das Wasser reichen konnte. Ein bisschen erinnerte er sie an einen jüngeren Josh Hutcherson mit langen Haaren.

Im selben Augenblick schüttelte sie sich verwundert. Hatte sie Luca eben wirklich als niedlich und süß und gut aussehend bezeichnet? Das war nahezu unverzeihlich! Hatte sie Fieber oder Sauerstoffprobleme? Er war einfach nur nett zu ihr gewesen und hatte sich um sie gekümmert, ganz im Gegensatz zu ihren treulosen Freundinnen. Das hatte mit seinem Aussehen ja wohl wenig zu tun. Sie hatte ihn richtig gemocht, bis er mit diesem nervigen Herzschmerz-Theater angefangen hatte. Sara seufzte, als sich plötzlich ein Schatten vor ihr aufbaute.

»Darf ich?« Toni stand mit zwei dicken Käse-Sandwiches und seiner Wasserflasche vor ihr. »Ich hab dir Ersatz mitgebracht. Dohlen sind unverschämt, sie klauen einem das Essen aus dem Mund.« Sara nickte dankbar,



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